Klaus Tolksdorf

deutscher Jurist; Präsident des Bundesgerichtshofs (BGH) 2008-2014, Vorsitzender des 3. Strafsenats am BGH 2001-2008, Richter am BGH ab 1992

* 14. November 1948 Gelsenkirchen

Herkunft

Klaus Tolksdorf wurde am 14. Nov. 1948 in Gelsenkirchen geboren. Sein Vater Herbert war Vizepräsident des Bundeskriminalamts. T. wuchs zunächst in Münster und nach Amtsantritt seines Vaters in Wiesbaden auf.

Ausbildung

Nach dem Abitur in Wiesbaden (1967) besuchte T. die Polizeischule in Münster. Noch während seines Dienstes als Polizeibeamter im Streifendienst, den er 1970 quittierte, begann er in Bonn ein Jurastudium und schloss in beiden Examina mit der seltenen Bestnote "Eins" ab. 1988 promovierte er an der Westfälischen Wilhelm-Universität (WWU) in Münster bei dem als liberal geltenden Strafrechtsprofessor Gerald Grünwald mit einer Arbeit über das "Mitwirkungsverbot für den befangenen Staatsanwalt" zum Dr. jur.

Wirken

Nach dem Zweiten Staatsexamen (1978) war T. als Richter zunächst am Landgericht Bonn, später in Münster und ab 1988 am Oberlandesgericht Hamm tätig. Während der Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe, der obersten Instanz in Zivil- und Strafverfahren, und danach bis 1991 beim Bundesverfassungsgericht. Ab 1992 gehörte T. als Richter dem 4. Strafsenat und 1995-2006 auch dem Großen Senat für Strafsachen am ...